12. Wildbuffet steht unter dem Motto „Netzwerke – Beziehungen im Buchenwald“
Interaktives Rahmenprogramm – Eröffnung der hessischen Wildsaison – Elektro-Scooter-Spende
Zum 12. Wildbuffet hat die Nationalparkverwaltung am Freitag, 17. November, eingeladen. Der Abend wurde in Kooperation mit dem Förderverein für den Nationalpark Kellerwald e.V. und dem Maritim Hotel Bad Wildungen gestaltet. Rund 200 Gäste aus Nah und Fern nahmen an der Veranstaltung teil. Bei exklusiven Wildgerichten, beschlossen Partner, Freunde und Förderer des Nationalparks in entspannter Atmosphäre das zu Ende gehende Jahr. Die Veranstaltung stand in diesem Jahr unter dem Motto „Netzwerke – Beziehungen im Buchenwald“. Unter interaktiver Einbindung der Gäste, wurden wichtige Beziehungen zu Partnern und Förderern des Nationalparks anhand eines großen Spinnennetzes vorgestellt. „Der Nationalpark versteht diese Netzwerke als Erfolgsrezept. Nur durch eine enge Zusammenarbeit mit den Partnern in der Region und durch die tatkräftige Unterstützung seiner Förderer konnte der Nationalpark zu dem werden, was er heute ist: Großschutzgebiet, werdende Wildnis und Weltnaturerbe“, sagte die stellvertretende Nationalparkleiterin Jutta Seuring. Und nur wenn ein Nationalpark so breit getragen werde, könne er auch Aushängeschild und Antrieb werden für die Weiterentwicklung der gesamten Region. Ein wichtiger Förderer, der den Nationalpark von Beginn an begleitet, ist der Förderverein für den Nationalpark Kellerwald-Edersee e.V. Er feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. Dr. Gitta Langer, Vorsitzende des Fördervereins, berichtete über die Anfänge der Nationalparkidee: 1992 wurden die Pläne für den ersten hessischen Nationalpark mit der Gründung des Fördervereins, der damals noch ProNationalpark hieß, konkretisiert. Zwölf Jahre, zahlreiche Gespräche und Diskussionen später wurde 2004 der Nationalpark Kellerwald-Edersee ausgewiesen – eine wahre Feierstunde für den Förderverein. „Seitdem haben sich die Aufgaben des Fördervereins gewandelt – vom Fordern zum Fördern“, sagte Langer. So werden Sponsoren geworben, um unter anderem Forschungsvorhaben wie das Wildkatzenmonitoring im Nationalparkamt finanziell zu unterstützen. Einer, der sich mit viel Engagement und Herzblut für den Nationalpark eingesetzt hat, als die Nationalparkidee noch in den Kinderschuhen steckte, ist Achim Frede, Gründungsmitglied von ProNationalpark und heute Abteilungsleiter Naturschutz, Forschung und Planung im Nationalparkamt. Langer hat ihn für seine herausragende Arbeit im Förderverein geehrt. Ohne ihn und einige weitere Unterstützer, würde es den Nationalpark wohl heute nicht geben. Kulinarischer Höhepunkt war das eigentliche Wildbuffet, das Direktionsassistent Thomy Nachtigall, Fördervereinsvorsitzende Dr. Gitta Langer, und die stellvertretende Amtsleiterin Jutta Seuring eröffneten. Das servierte Wild stammte – wie jedes Jahr – zu hundert Prozent aus dem Nationalpark, wurde an den Jagdtagen der vergangenen Wochen geschossen und dann von den Köchen des Maritim Hotels zubereitet. Besondere Programmpunkte folgten nach dem leckeren Essen: Der hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer eröffnete zusammen mit der Mitgliedergesellschaft „Gutes aus Hessen e.V.“ die hessische Wildsaison und zeichnete zertifizierte Betriebe mit der Qualitätsmarke „Geprüfte Qualität – Hessen“ aus. Zu den neuen Qualitätsmarkenbetrieben zählen: der Bundesforstbetrieb Schwarzenborn, das Forstamt Reinhardshagen, die Jagdgemeinschaft Stauder aus Vöhl-Niederorke sowie die Jagdgemeinschaft Axel und Margarete Nill aus Spangenberg. Anschließend überreichte Dr. med. Jens Gerrit Hoffmann, Präsident des Lions Clubs Bad Wildungen, einen Elektro-Scooter für die im Oktober neu eröffnete KellerwaldUhr als Spende an den Förderverein. Unterstützt wurde diese Spende auch durch das Sanitätshaus Nusser & Schaal aus Bad Wildungen. Der Elektro-Scooter kann kostenfrei ausgeliehen werden und ermöglicht Rollstuhlfahrern oder Menschen, die keine langen Wanderstrecken mehr bewältigen können, die barrierearm gestaltete Ausstellung der KellerwaldUhr und den Bereich rund um die Quernst autark zu erleben.
Hintergrund:
Nationalpark Kellerwald-Edersee – Im Reich der urigen Buchen In Deutschland gibt es derzeit 16 Nationalparks. Der Nationalpark Kellerwald-Edersee wurde am 1. Januar 2004 ausgewiesen. Als einziger Nationalpark Hessens schützt er auf einer Gesamtfläche von 5.738 Hektar einen der größten zusammenhängenden Buchenwälder Mitteleuropas. Unter dem Motto „Natur Natur sein lassen“ entsteht hier „Wildnis von morgen“. 2011 wurden Teilflächen des Nationalparks Kellerwald-Edersee vom UNESCO-Welterbekomitee zum Weltnaturerbe ernannt. Mit der Erweiterung des Weltnaturerbes um 63 Teilgebiete in zehn Ländern im Juli 2017 zählt der Nationalpark seither zum größten seriellen, transnationalen UNESCO-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“. Der Kellerwald wird geprägt durch die bodensauren Buchenwälder des Mittelgebirges auf Schiefer und Grauwacke. An Felssteilhängen und Blockschutthalden erreicht die Buche hier ihre natürliche Waldgrenze und bildet bizarr gewachsene Baumgestalten. Urige Wälder auf Bergkuppen und in Schluchten, über 1.000 reinste Quellen und Bäche sowie ruhige Waldwiesentäler bilden wertvolle Lebensräume und sind die Schätze des Nationalparks. Kurzportrait des Fördervereins Der Förderverein für den Nationalpark Kellerwald-Edersee e. V. wurde 1992 zunächst als Verein „Pro Nationalpark e.V.“ gegründet. Das primäre Ziel des Vereins war die Errichtung eines Nationalparks in der Kellerwald-Region. Trotz vielfältigem Widerstand setzte man sich konsequent für die Umsetzung des Nationalparkkonzeptes und zum Schutz des weltweit einmaligen Naturerbes ein. Mit der Einrichtung des Nationalparks 2004 änderten sich die Aufgaben des Vereins vom „Fordern“ zum „Fördern“. Menschen innerhalb und außerhalb der Kellerwald-Region sollen so zum Beispiel für die Idee des Nationalparks nach dem Motto „Das Reich der urigen Buchen erleben“ gewonnen werden. Daher organisiert der Verein für seine Mitglieder Exkursionen, Beteiligung an Arbeitseinsätzen sowie das alljährliche Wildbuffet. Zudem unterstützt der Förderverein das Nationalparkamt bei Naturschutz- und Forschungsvorhaben und der Akquise von Sponsorengeldern. So erhalten zum Beispiel auch die Junior Ranger sowie die Nationalparkeinrichtungen finanzielle Unterstützung für die Beschaffung von Forschungsausrüstung und Ausstellungsobjekten.
20. November 2017